Gleitschirmclub: Rücksicht auf Steinadler nehmen

Jahreshauptversammlung von Albatros Bad Reichenhall – Aktuell 159 Mitglieder – Vorsitzender Nöhrig im Amt bestätigt

Bad Reichenhall. Mit großer Mehrheit wurde Wolfgang Nöhrig als Vorsitzender des Gleitschirmclubs Albatros bestätigt. Der Marzoller führt nun bereits seit 2010 den Verein.

Der alte und neue Vorsitzende begrüßte bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Zur Schießstätte“ die anwesenden Mitglieder, darunter einige Neuzugänge. Dann berichtete er über die Aktivitäten des Clubs im vergangenen Jahr. So hielt Björn Klaassen vom Deutschen Hängegleiterverband. Dessen Bericht galt der Neuordnung der Lufträume in Europa. Die Drachen und Gleitschirme sind als sogenannte Luftsportgeräte davon betroffen.

Wie jedes Jahr wurden seitens des Vereins sicherheitsrelevante Maßnahmen angeboten. „Das Packen des Notfallschirms bei einer nahen Flugschule sollte für jeden Piloten einmal jährlich Pflicht sein“, sagte Wolfgang Nöhrig. Es gehöre außerdem zu den Aufgaben eines Gleitschirmfliegers, sich über das Brutverhalten der Steinadler zu informieren. „Hier arbeiten die regionalen Gleitschirm- und Drachenfliegervereinigungen mit der Nationalparkverwaltung eng zusammen“, informierte Nöhrig. Detaillierte Infos über die Steinadlerhorste würden dem Aufschluss darüber geben, wo die Adler ab März aktiv werden. Sie sollten natürlich nicht gestört werden. 2016 gab es fünf Brutpaare im Berchtesgadener Land. Sobald sich ein Adlerpärchen einen Horst ausgesucht hat, gilt im Umkreis von mindestens 500 Metern eine Flugverbotszone für Gleitschirme und Hängegleiter, also Drachen. Eine informative digitale Karte der Nationalparkverwaltung gibt den Paragleitern stets Infos über den aktuellen Stand. Auf die Einhaltung des neuen Flugbeschränkungsgebiets Reiteralpe muss Jahr für Jahr neu hingewiesen werden, um Luftraumverletzungen in diesem Gebiet zu vermeiden. Des Weiteren müssen die Start- und Landeplätze erhalten und gepflegt werden. Vereinsmitglieder kümmern sich sowohl um die Windanzeiger als auch um das Nacharbeiten erodierter Startflächen. So ist das jährliche Nachmähen der Startplätze nötig, um dem Abtritt zu begegnen. An den Landeplätzen sind die jeweiligen Vereinbarungen einzuhalten.

Wolfgang Nöhrig erinnerte außerdem an die interne Clubmeisterschaft, den überregional bekannten Grazi-Man sowie die Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Vereins. Am Ende seines Referats bat der Vorsitzende die Mitglieder um eine Schweigeminute für den im August 2017 verstorbenen langjährigen Vorstand und Grazi-Man-Organisator Klaus Wallner. Er erlag mit erst 50 Jahren einer schweren Erkrankung.

Ursula Pötsch erstattete den Kassenbericht: Zunächst ging sie auf den Mitgliederstand ein. Der Club hat aktuell 159 Mitglieder, Tendenz steigend. 2017 waren acht Aus- und zwölf Eintritte zu verzeichnen. Vier Mitglieder sind bereits 25 Jahre mit dabei, sieben sogar schon drei Jahrzehnte.

Die Kassenprüfer Joachim Pollit und Gilda Partl bescheinigten einen vorbildlichen und einwandfreien Verlauf der Vereinsfinanzen. Sie beantragten die Entlastung der Vorstandschaft, welche einstimmig erfolgte.

NEUWAHLEN

Turnusgemäß waren Neuwahlen erforderlich. Vorstand Wolfgang Nöhrig erhielt die deutliche Mehrheit. 2. Vorstand bleibt Wolfgang Krämer, Kassiererin Ursula Pötsch, Schriftführer Gerald Warthmann, Sportwart Bernd Moser. Als Beisitzer wurden Ecki Steinau, Helmut Metzler und Gerhard Pötsch bestimmt. Wolfgang Nöhrig bedankte sich für das Vertrauen und blickte noch kurz auf kommende Flugsaison voraus.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung berichtete der ehemalige Vorstand und Gründer des Clubs Franz Wieder über seine eindrucksvolle und erlebnisreiche Flugreise in Kolumbien.

– bit

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