SPORT AUS DER REGION
Sieg vor Routinier Arno Herms – Clubmeisterschaft der Reichenhaller Gleitschirmflieger
BAD REICHENHALL – Das Wetter war wie immer unberechenbar. Trotzdem wurde daraus der eigentliche Krimi der Clubmeisterschaft der Reichenhaller Gleitschirmflieger. Die Tagesaufgabe war vorgegeben: Das Veranstalterteam um Walter Götzinger hatte eine klassische Dreiecks-Bojen-Flugaufgabe festgelegt, die durch unübersichtliche Wetterbedingungen zu einem richtigen Flug-Krimi hochstilisiert werden sollte. Doch der Reihe nach und Schritt für Schritt nach der Aufgabebesprechung in der Talstation der Predigtstuhlbahn.
Nach der Aufgabenbesprechung in der Talstation der Predigtstuhlbahn um 10 Uhr ging es mit der Predigtstuhlbahn nach oben. Nämlich 26 Teilnehmer mit der Tagesaufgabe „Predigtstuhl-Hochstaufen-Zwieselalm-Predigtstuhl“ und Überfliegen von maximal zwei Wendepunkten. Die ersten Piloten mussten ihre Wettkampfgleitzahlprüfung absolviert. Startzeitfenster für alle war um 11.30 Uhr. Die acht Wendepunkte konnten in beliebiger Reihenfolge überflogen werden. Vom Predigtstuhlgipfel übers Lattengebirge bis zur Hexe und dann auf der anderen Talseite zum Staufen, Fuderheustein, Zwiesel und Gamsknogel. Jede Boje musste exakt überflogen werden und brachte somit vier Punkte.
Der Flug der Teilnehmer wurde mit je einem GPS-Gerät dokumentiert. Dieses gehört mittlerweile zur Standardausrüstung eines Gleitschirmpiloten. Das GPS zeichnet jede Flugbewegung und somit jeden Überflug eines Wendepunktes auf.
Für die abschließende Ziellandung auf der Weitwiese galt es noch einmal Punkte zu sammeln: Ein punktgenaues Aufsetzen im Ein-Meter-Kreis brachte drei Zähler – die Wenigsten konnten diese Aufgabe erfüllen. Die Landung innerhalb eines 30-Meter-Kreises bedeutete zwei Punkte. Konnte der Pilot dann auch noch sein Gleitsegel durch geschicktes Handling 15 Sekunden über sich halten, gab es schließlich einen weiteren, den letzten zu vergebenden Punkt.
Dichtes Gedränge herrschte nach der Startfreigabe um 11.30 Uhr, schließlich mussten 24 Piloten und zwei Pilotinnen erst einmal in die Luft kommen. Nach dem Abheben wurde vieien Teilnehmern klar, dass aufgrund fehlender Thermik nicht alle Wendepunkteüber-flogen werden konnten. Die maximale Flug-hohe blieb eher gering, ein recht flotter Ho-henwind tat sein Übriges. Somit konzentrierten sich alle Piloten auf die vier Wendepunkte am Lattengebirge sowie die Landung. Jeder Versuch, noch am Staufenmassiv zu punkten, gestaltete sich durch den Gegenwind aus West schier aussichtslos.
So lieferten sich Rolf Wagner und Arno Herms ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Zielpunkt Weitwiese. Beide hatten bis dahin die gleiche Punktzahl und lagen lediglich eine Minute voneinander entfernt. Bei der Landung punkteten beide ebenfalls gleich – somit stand der Sieger fest: Younster Rolf Wagner gewann mit einer Minute Vorsprung vor Routinier Arno Herms.
Als dann nur drei Minuten später Erich Kagleder senior den Landeplatz ansteuerte, war die Sensation perfekt. Der Wertwiesen-Lokalmatador und Oldie verwies den Rest der Favoriten auf die Plätze. Auch er hatte alle vier Wendepunkte im Tiefflug abgegrast und war somit sehr schnell am Landeplatz. Insgesamt hatten sechs Piloten alle vier fliegbaren Wendepunkte erreicht und positionierten sich mit unterschiedlichen Flugzeiten nacheinander auf die Plätze.
Die weitere Reihung: 4. Thomas Wegscheider, 5. Hans Weber, 6. Robert Staudacher. – Die Fliegerdamen kamen in der Gesamtwertung auf die Plätze 12 (Ursula Poetsch) und 20 (Angie Wierer).
Zahlreiche heimische Firmen traten schon während des Wettkampfes mit ihrer Firmenpräsens als Sponsoren in Erscheinung. Bei der abschließenden Siegerehrung zeichneten diese für die Sachpreise verantwortlich, die bis zur letzten Platzierung verteilt wurden. Ziel der Verantwortlichen um Vorstand Klaus Wallner wird es sein, im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl ein weiteres Mal zu erhöhen und die Clubmeisterschaft im Rahmen des 20.
Vereinsgeburtstages in einen „Flugtag für Alle” zu integrieren.
