Gleitschirm-Club Albatros: Ursula Pötsch beste Dame in der Luft
Youngster Rolf Wagner stiehlt allen die Show
Sieg vor Routinier Arno Herms – Clubmeisterschaft der Reichenhaller Gleitschirmflieger
BAD REICHENHALL. „Das Wetter war wie immer Hauptthema bei den ‘Trefffliegern’ – darum wurde der eigentliche Termin der Clubmeisterschaft des Reichenhaller Gleitschirmclubs Albatros ein paar Tage vorher abgesagt. Die Verantwortlichen brauchten frühzeitiges Wetter, denn selbst bei schönstem Frühjahrs- und Sommerwetter ist gutes Flugwetter keine Garantie, bedingt durch unberechenbare turbulente Höhenwinde, einen Flugtag zum Horrortrip werden lassen.
Am vergangenen Vatertag war das Wetter jedoch auf Seite der zahlreichen Teilnehmer. Nach der Aufgabenbesprechung in der Schießstätte und einem schweißtreibenden Aufstieg zu Fuß zur Predigtstuhl-Mittelstation (28 Teilnehmer auf dem Tagesausflug) verströmte man sich dann nach vorgegebener Flugzeit im Umkreis 1000-Meter-Radius rund um den Startplatz Predigtstuhl. Dies wurde dann Wettkampfgebiet genannt.
Der Startwind war ideal – ab 11.30 Uhr „hoben“ die ersten Piloten ab. Unser Landeplatz war das Bierzelt der Weißbierbrauerei am Predigtstuhlhopfenfest (mitten in der Fußgängerzone), welches zu diesem Zeitpunkt bereits von vielen Neugierigen besucht war. Die Regeln waren für alle gleich: Wer innerhalb einer bestimmten Zeitspanne und mit festgelegten Aufgaben (mehrere festgelegte Wendepunkte im 1000-Meter-Umkreis) die kürzeste Zeit benötigte, wurde Sieger.
Es wurde auf Zeit geflogen – also eine Art „Rallye“ in der Luft. Die Landung innerhalb eines 30-Meter-Kreises bedeutete zwei Punkte. Konnte der Pilot dann auch noch sein Gleitsegel durch passgenaues Handling in 5 Sekunden über sich ablegen, so erschloss sich wiederum, ebenso selten, ein verdoppelter Punkt.
Die drei Segler durchquerten nach dem Startgebiet um 11.30 Uhr nacheinander insgesamt 24 Minuten und wurden dann am Landeplatz zum Umtrunk animiert. Nach dem Abheben wurde sofort der West-Gegenwind wirksam, der an Höhe gewann. Die maximale Flughöhe blieb sehr gering, ein netter Pilot klärte auf: 5 Knoten – also 9 Kilometer pro Stunde vor der Wendeumkehr am Startgebiet sowie die Landung. Jeder Versuch, noch am Startgelände zu punkten, gestaltete sich dadurch als schwer. Und wie gewohnt wurde auch aus dem West-Gegenwind wieder ein Aufwind.
So lieferten sich Rolf Wagner und Arno Herms ein Kopf-an-Kopf-Rennen, mit dem Ergebnis: Um 15.12 Uhr hatte Rolf Wagner exakt die schnellste Gesamtzeit erflogen. Nach Punkten bedeutete dies ebenfalls den Gesamtsieg in der Meisterschaft.
Arno Herms drei Minuten später Erich Obermeier auf Platz 3 – eine Punktlandung. Das schnellste Damenteam aus der Reichenhaller Gegend bildete wiederum Westseite: Ursula Pötsch und Rosi Kogler – ein erfolgreiches Damenteam, das sich mit den besten männlichen Teilnehmern messen konnte. Beide landeten auf den vordersten Plätzen.
Auch sehr viele Schüler und viel fliegbarer Nachwuchs erschien und positionierte sich erfolgreich auf die Plätze. Die richtige Mischung macht’s. Besonders wichtig war dieses Jahr wieder das Abwerfen des „Wasserbomben“-Ziels, welches die Zuschauer sehr erheiterte.
Die ersten Plätze:
- Rolf Wagner
- Arno Herms
- Erich Obermeier
Beste Dame: 12. (Ursula Pötsch)
Streckenflug-Pokal:
Albatros-Flieger sehr lange in der Luft
Bad Reichenhall. Neun von Reichenhaller Streckenflug-Pokal der Gleitschirmflieger Albatros reichten heuer ihre Flugdaten ein. Die besten drei Wertungen wurden addiert und ergaben insgesamt über 100 Kilometer, die Rolf Wagner in der Luft schwebte – mit 102 Kilometern sicherte er sich souverän den ersten Platz.
Auf Rang 2 folgt Helmut Zeindl, er pilotierte mit 91 Kilometern durch das bayerische Voralpenland. Auf den dritten Platz schwebte Helmut Metzler, ebenfalls mit beachtlicher Gesamtwertung. Schwaben, Tirol, Mattsee, St. Johann, Chiemgau, Berchtesgadener Land – das waren seine Strecken und Wendepunkte.
Mit dem Albatros-Fliegerpokal werden nur Flüge gewertet, die innerhalb eines Tages gestartet und gelandet werden – Hang & Jump ist nicht zugelassen. Als beste Dame landete Ursula Pötsch mit 71 Kilometern auf Platz 6.
-bit
