Der Stadtwerke-Grazi-Man hat wieder zahlreiche Athleten sowie viele Zuschauer begeistert. Bei kühlen, trockenen Bedingungen erlebte Bad Reichenhall einen spannenden Wettkampftag. Erstmals wurde dabei auch eine neue Ersatzdisziplin für die Paragleiter erfolgreich erprobt.

Wegen des starken Westwindes und tiefer Bewölkung war bereits im Vorfeld klar, dass ein sicherer Start mit dem Gleitschirm an der Zwieselalm nicht möglich sein würde. Während in den vergangenen Jahren die Flugaufgabe in solchen Fällen ersatzlos entfiel, entschieden sich die Organisatoren diesmal für eine Premiere: Im Groundhandling-Parcours auf dem Landeplatz mussten die Piloten ihren Schirm über dem Kopf kontrollieren und einen Kurs auf Zeit bewältigen. Diese Entscheidung erwies sich als Volltreff er – die Athleten meisterten die Aufgabe souverän und erhielten dafür viel Beifall von den zahlreichen Zuschauern am Landeplatz. Dabei holte sich Sebastian Schaidraiter (KuKuk) in 5:24 Minuten die Bestzeit. Damit die Leistungen der Paragleiter fair in die Gesamtwertung einfließen konnten, wurden die im Groundhandling-Parcours erzielten Zeiten nach einer festgelegten Formel umgerechnet und in die offizielle Ergebnisliste übernommen.
Perfekte Bedingungen fanden dagegen die Mountainbiker vor. Auf den Anstiegen zur Höllenbachalm setzte sich der amtierende Europameister Andreas Seewald vom Team Pöllner Sports mit einer Zeit von 19:38 Minuten knapp gegen Hannes Lohfeyer (Bikepoint Maria Alm) und Sepp Huber (Team BMK) durch, die mit jeweils 19:59 Minuten die Positionen 2 und 3 belegten. Bei den Damen dominierte Helena Euringer (Mailis bike+coff ee Inzell), die mit 25:35 Minuten ins Ziel kam. Auch der anschließende Berglauf zur Zwieselalm bot packende Szenen. Mit 30:07 Minuten sicherte sich Alexander Brandner (RC Martins BikeShop/Unken) den Erfolg vor Finn Hösch (Bikepoint Maria Alm/30:41) sowie Georg Steinbacher (Team BMK/31:17). Bei den Damen war Evi Gudelius (Better Together/37:03) nicht zu bezwingen. Viele langjährige Teilnehmer – die „Grazi-Urgesteine“ – waren ebenfalls am Start und sorgten für zusätzliche Stimmung entlang der Strecke. Im Rahmen der Siegerehrung auf dem Festgelände am Offiziersheim wurden die besten Einzelstarter und Teams ausgezeichnet. Die Athleten wurden dabei nicht nur für ihre sportlichen Leistungen gefeiert, sondern auch für die Fairness und die Freude, die den Grazi Man seit jeher prägen.
Leni Magg jüngste Teilnehmerin mit 13 Jahren
Dabei zeigte sich auch die Vielfältigkeit des Teilnehmerfeldes, was sich besonders dieses Jahr im Alter bemerkbar machte. So war die jüngste Teilnehmerin Leni Magg, die mit 13 Jahren als Bergläuferin für das Team Zwieseloimara 1 mit ihren Kolleginnen auf Platz 3 der Damenteams auf dem Podest stand.
Nach dem sportlichen Teil stand das gesellige Beisammensein im Mittelpunkt. Dabei war auch auf dem Festgelände einiges geboten. So hatten die Athleten dieses Jahr die Möglichkeit, sich kostenfrei beim Stand der Physiotherapiepraxis Wolfgruber massieren zu lassen. Für alle gab’s ein kostenfreies Glücksrad vom Outdoor Sports Outlet, bei dem es von der Taschenlampe bis zur Outdoorjacke tolle Preise zu gewinnen gab.
Teilnehmer, Helfer und Gäste ließen den Tag in entspannter Atmosphäre ausklingen, ehe die legendäre Grazi-Man-Party startete. Mit der Live-Band „On the Rox“ und ausgelassener Stimmung wurde bis in den späten Abend hinein gefeiert – ein würdiger Abschluss eines gelungenen Sporttages. Die Veranstaltung bot einmal mehr ein rundes Gesamtpaket aus sportlichem Wettkampf, fairer Atmosphäre und geselligem Miteinander. Mit der gelungenen Einführung des Groundhandlings als Ersatzdisziplin hat die Veranstaltung zudem ein starkes Signal gesetzt: Der Bewerb bleibt ein Wettkampf voller Überraschungen – und fest verankert im sportlichen Jahreskalender der Region. Die Ergebnisse aller Klassen und Teams sind auf der Website des Gleitschirmclubs Reichenhall www.graziman.de einsehbar.